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Alexander Shchetynsky

Wanderung von Orpheus
für sieben Instrumente
(2008)

Seine Wanderung ist ein schwieriger Weg. Auf diesem Weg muss man eventuell anhalten, Hindernisse überwinden, durch Dickichte durchgehen, listig sein, sich weise stellen und einer Versuchung widerstehen. Sein Leben ist eine ewige Metapher der Laufbahn eines Künstlers. Scheinbar ist es Schönheit und Würde, von innen – die unvermeidliche Niederlage, im Wesentlichen aber – der Dienst und Hingabe. Im alten Mythos und auch in der Kunstgeschichte gab es mehrere Wanderungen von Orpheus. Die eine davon ist im gleichnamigen Film von Jean Cocteau (1950) zu sehen. Nachdem der Hauptheld durch den Spiegel gegangen ist, schreitet er gegen die Zeit in der Begleitung des Todesengels. Scheinbar bewältigen beide die elastische Zeitsubstanz. Meine Wanderung von Orpheus ist ein musik-instrumentales Drama mit dem verborgenen Sujet. Als Personen treten hier Motive, harmonische Strukturen, Charaktere der einzelnen Instrumente auf. Deren Verwandlung und gegenseitige Beeinflussung reißen die innere Musikfabel um.

Alexander Shchetynsky


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